Seit 2018 ist die Stromgewinnung auf dem Balkon oder Terrasse in Deutschland offiziell erlaubt und politisch erwünscht. Mit diesen kleinen Solarmodule erzeugen Sie ganz einfach Ihren eigenen Strom auf dem Balkon und sparen teuren Netzstrom ein. Von Solarstrom können alle profitieren − auch Mieter, Bewohner von Mehrfamilienhäusern und andere, die sich keine große Dach-PV-Anlage anschaffen wollen. Kleine, preisgünstige, steckerfertig gelieferte Solarstromanlagen können auf Balkonen oder im Garten angebracht werden – und zwar nicht nur von Hauseigentümern, sondern auch von Mietern. In diesem Artikel werden die wichtigsten Fragen zu Kauf und Montage von Balkon-Solaranlagen beantwortet.
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Wie funktionieren die Stromgewinnung auf dem Balkon für die Steckdose?
Die kleinen Solaranlagen für die Steckdose arbeiten grundsätzlich nicht anders als ihre großen Pendants auf den Hausdächern. Der Unterschied besteht darin, dass der erzeugte Wechselstrom über eine Kabelsteckverbindung in eine Steckdose und somit direkt ins Hausnetz eingespeist wird, anstatt ins öffentliche Netz eingespeist zu werden. Die Solarmodule können auf Balkonen oder im Garten angebracht werden und bestehen aus einem PV-Modul, einem integrierten Wechselrichter, der den erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt, und einer Anschlussleitung an einen hausinternen Stromkreis mit einem speziellen Stecker.

Wie kann ich den gewonnenen Strom vom Balkon ins Hausnetz einspeisen?
Das Besondere an Solaranlagen für die Steckdose ist, dass der gewonnene Solarstrom direkt in den Stromkreis des Hauses oder der Wohnung eingespeist wird und beispielsweise einen Kühlschrank, eine Gefriertruhe oder sonstige Elektrogeräte mit Solarstrom versorgt. Das angeschlossene Haushaltsgerät bekommt immer automatisch zuerst den selbst erzeugten Strom und zieht erst dann Strom aus dem Netz, wenn die Eigenproduktion nicht ausreicht. Fließt Solarstrom im Haus-Stromkreis, zählt der Stromzähler langsamer, weil dann weniger Strom aus dem öffentlichen Netz bezogen wird.
Rechtslage: Können Mieter ein Balkonkraftwerk problemlos installieren?
Wenn Mieter eine steckerfertige Solaranlage installieren wollen, müssen sie ihren Vermieter fragen, da es sich beim Einbau und beim Einspeisen des erzeugten Stroms ins Leitungsnetz der Wohnung um eine bauliche Veränderung handelt. Ein aktuelles Gerichtsurteil zeigt jedoch, dass Vermieter die Zustimmung zur Installation nicht einfach verweigern können. Das Amtsgericht Stuttgart hat entschieden, dass ein Wohnungsmieter einen grundsätzlichen Anspruch auf Zustimmung zur Errichtung einer Solaranlage auf dem Balkon hat, wenn sie baurechtlich zulässig und optisch nicht störend erfolgt.
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Welche Leistung bringen die Geräte?
Die Leistung von Balkonkraftwerken hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Anzahl und Größe der Solarmodule, der Ausrichtung des Balkons und der Sonneneinstrahlung. Typischerweise haben Balkonkraftwerke eine Leistung zwischen 300 Watt und 600 Watt. Mit einem größeren Wechselrichter können auch Leistungen bis zu 800 Watt erreicht werden. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die tatsächliche Stromgewinnung auf dem Balkon von den Umgebungsbedingungen und der Jahreszeit abhängt und nicht konstant ist.

Warum ist die Leistung aktuell auf 600W begrenzt?
In Deutschland dürfen Betreiber von Balkonkraftwerken derzeit maximal 600 Watt Strom einspeisen, um von den vereinfachten Regelungen profitieren zu können. Die EU-Richtlinie 2016/613 sieht eine Grenze von 800 Watt vor, die in einigen Ländern bereits umgesetzt wurde. Der Verband Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE) empfiehlt die Anhebung der Grenze auf 800 Watt, und auch das Bundeswirtschaftsministerium hat in seiner Photovoltaik-Strategie die 800-Watt-Grenze benannt und möchte sie in die Produktnorm aufnehmen. Derzeit läuft eine Kommentierungsphase, und im Mai 2023 soll eine finale PV-Strategie vorgestellt werden. Fachleute rechnen damit, dass die 800-Watt-Grenze bis zum Jahresende 2023 eingeführt wird.
Muss ich meine Mini-PV-Anlage anmelden?
Ja, auch für eine Mini-PV-Anlage müssen Sie diese beim Netzbetreiber anmelden. Dies ist gesetzlich vorgeschrieben und dient der Sicherheit im Stromnetz. Der Netzbetreiber benötigt die Informationen, um die Einspeisung ins Netz überwachen und steuern zu können.
Die Anmeldung erfolgt über das sogenannte EEG-Meldeportal. Hier müssen Sie Angaben zur Anlage und zum Anlagenbetreiber machen. Nach der Anmeldung erhalten Sie vom Netzbetreiber einen Netzanschlussvertrag, der die technischen Anforderungen an die Einspeisung regelt.
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Wie lange dauert die Montage?
Die Montage einer Mini-PV-Anlage ist in der Regel innerhalb von wenigen Stunden abgeschlossen. Je nach Montageort und Art der Befestigung kann die Montage jedoch auch etwas länger dauern. Bei der Montage sollten Sie auf jeden Fall darauf achten, dass die Anlage sicher befestigt wird und keine Gefahr für Passanten oder Nachbarn darstellt.
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Fazit
Balkonkraftwerke sind eine gute Möglichkeit, um einfach und günstig Solarstrom zu erzeugen und dabei Geld zu sparen. Besonders Mieter und Bewohner von Mehrfamilienhäusern profitieren von der Möglichkeit, eine Mini-PV-Anlage auf dem Balkon oder im Garten zu installieren. Durch die direkte Einspeisung in das Hausnetz können sie ihren eigenen Strombedarf decken und dabei unabhängiger von teurem Netzstrom werden.
Bei der Installation sollte jedoch darauf geachtet werden, dass alle Baunormen und Sicherheitsvorschriften eingehalten werden. Auch eine Anmeldung beim Netzbetreiber ist gesetzlich vorgeschrieben.
Durch die neuen Steuerfrei-Gesetze wird die Anschaffung einer Mini-PV-Anlage noch attraktiver und kann sich bereits nach wenigen Jahren rentieren. Informieren Sie sich am besten bei Ihrer Gemeinde über mögliche Förderungen und lassen Sie sich bei offenen Fragen von einem Elektrofachbetrieb beraten.

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